.
.
Vom modernen mündigen Patienten wird erwartet, dass er weiß, was er mit seiner Behandlung erreichen will. Doch in der Regel ist es so, dass der Patient zum Arzt geht, ihm seine Symptome und Beschwerden schildert und ihn dann erwartungsvoll anblickt. Der Arzt wird sicher eine Lösung aus seiner Kitteltasche zaubern – und alles wird gut.
Von diesen Vorstellungen sollten Sie sich als Multiple Sklerose Patient verabschieden. Nicht nur, dass es nicht sinnvoll ist; bei Mulitple Sklerose geht das oft auch gar nicht. Wie Sie bemerkt haben, sind die Symptome bei Multipler Sklerose vielfältig. Einige bemerken Sie, andere stören, dritte behindern Sie extrem in Ihren Aktivitäten.
Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Symptom, welches Sie in Ihren Aktivitäten extrem behindert, einen anderen Patienten genauso behindert. Dieser findet dieses Symptom vielleicht nur lästig. Deshalb ist es für Sie wichtig festzulegen, was Sie mit Ihrem Arztbesuch eigentlich erreichen wollen.
Tatsächlich wissen viele Patienten gar nicht, dass sie die Behandlungsziele selbst festlegen sollten. In der Regel ist das bei herkömmlichen Erkrankungen auch gar nicht so wichtig zu wissen, da das Ziel sowohl von Arzt als auch Patient identisch ist. Bei Multiple Sklerose ist dies jedoch nicht der Fall.
Das einzige Ziel, welches mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkiet identisch ist, ist die Verringerung oder sogar im besten Falle das Stoppen der Schubraten. Aber alles andere hängt vom Patienten ab.
Also überlegen Sie sich, was Sie vom Arztbesuch eigentlich erwarten. Denn die Aufgabe des Arztes ist, eine Aussage darüber zu treffen, welche Maßnahmen sinnvoll sind und den bestmöglichen Erfolg generieren. Doch Erfolg wovon? Dazu muss der Arzt wissen, was Sie erwarten und welche Ziele Sie von einer Behandlung erhoffen. Um zu wissen, was Sie wünschen, müssen Sie jedoch vollumfänglich über Ihren Zustand informiert worden sein. Also, trauen Sie sich und fragen Sie den Arzt. Wen sollten Sie sonst fragen als ihn? Und wer könnte Ihnen die Antworten auf Ihre Fragen sonst liefern, außer Ihrem Arzt?
Aber: Wunder kann auch ein Arzt nicht vollbringen!
.
.
.
.
.