Die Erforschung von Risikofaktoren und Krankheitsmechanismen bei MS ist ein wichtiges Gebiet, das zu neuen Therapieansätzen führen könnte. Einige detaillierte Erkenntnisse:
Rolle von Genvarianten
– Forscher aus Mainz haben 48 neue genetische Varianten identifiziert, die das Risiko für MS erhöhen. Solche Genvarianten könnten als Biomarker zur Risikoabschätzung dienen.
– Eine bestimmte Genvariante (NLRP1) begünstigt laut einer Studie das Fortschreiten von MS und einen schwereren Krankheitsverlauf. Kenntnisse über solche Progressionsgene könnten zu angepassten Therapien führen.
– Das Erkrankungsrisiko für Verwandte von MS-Patienten ist deutlich erhöht, was auf eine genetische Komponente hindeutet. Eineiige Zwillinge haben z.B. ein 25% Risiko.
Entzündungsprozesse und Biomarker
– Das Protein GFAP ist ein vielversprechender Biomarker, der chronische Entzündungsprozesse durch aktivierte Astrozyten (Gliazellen) im Gehirn anzeigt.
– Erhöhte GFAP-Werte im Blut lassen auf einen fortschreitenden Krankheitsverlauf schließen und könnten die Therapie optimieren.
– Auch das Neurofilament NfL ist ein Biomarker, der Nervenschäden und Krankheitsaktivität bei MS anzeigt.
– Solche Biomarker erlauben eine Früherkennung von Krankheitsverläufen und ein individuelleres Patientenmanagement.
Die Identifizierung von krankheitsrelevanten Genen und Biomarkern für Entzündungsprozesse verbessert das Verständnis der MS-Pathologie. Dieses Wissen könnte zu Therapien führen, die gezielter auf den individuellen Krankheitsverlauf abgestimmt sind[1][2][3][4].
Quellen:
https://presse.uni-mainz.de/48-neue-gen-varianten-als-risikofaktoren-fuer-multiple-sklerose-entdeckt/
https://www.neurologe-grass.at/ms-special/ist-ms-vererbbar/
https://dkf.unibas.ch/de/aktuell/frueherkennung-des-krankheitsverlaufs-von-multipler-sklerose/
https://www.trotz-ms.de/behandlung/grundlagen-behandlung/begunstigt-eine-genvariante-das-fortschreiten-der-multiplen-sklerose