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Seit diesem Schuljahr können alle saarländischen Kinder eine reguläre Grundschule besuchen, unabhängig von einer Behinderung oder ihrer kulturellen Herkunft – soweit sieht es das neue saarländische Schulgesetz vor. Für Kindertagesstätten gilt dies schon lange. Allerdings fühlen sich viele Pädagogen nicht ausreichend darauf vorbereitet, auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder einzugehen. An der Saar-Uni bietet das Zentrum für lebenslanges Lernen eine Weiterbildung für inklusive Pädagogik und Praxis an. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Erzieher, Pädagogen und Lehrer. Es dauert sechs Semester und kann berufsbegleitend absolviert werden. Am 4. Juli verleiht Sozialministerin Monika Bachmann im Rahmen einer Feierstunde den diesjährigen Absolventen ihre Abschlusszertifikate.
Das Weiterbildungsangebot an der Universität des Saarlandes vermittelt wichtige Grundlagen der inklusiven Pädagogik. Die Teilnehmer erlernen unter anderem Konzepte, die Bedürfnisse der einzelnen Kinder zu berücksichtigen, ihre eigenen Diagnosekompetenzen zu stärken und spielerisch die Konzentration und die Aufmerksamkeit von Kindern zu steigern. Die Kurse und Seminare zeigen außerdem auf, wie Pädagogen Kinder mit Migrationshintergrund gut fördern, wie sie den Zusammenhalt etwa in der Klasse stärken und Konflikte besser begleiten. Das Angebot richtet sich vor allem an Pädagogen, Lehrer, Erzieher und Sozialarbeiter mit mehrjähriger Berufserfahrung.
Auch Magret Schwender, die als Sozialpädagogin in einer Kindertagesstätte in München arbeitet, hat an der Weiterbildung in Saarbrücken teilgenommen: „Ich wollte verstehen, wie Inklusion in der Praxis umgesetzt wird und wie ich Kinder bestmöglich unterstützen kann.“ Für ihre Arbeit habe sie viel Handwerkszeug mitbekommen. „Meine Sichtweise hat sich erweitert. In schwierigen Situationen gibt mir das Gelernte nun mehr Klarheit. Nicht nur im Umgang mit den Kindern, sondern auch mit den Eltern“, sagt sie weiter.
Die Gesamtkosten für das Zertifikat „Fachkraft für inklusive Pädagogik und Praxis“ belaufen sich derzeit auf 1.500 Euro. Die Fortbildung startet jedes Jahr im Herbst. Das Zentrum für lebenslanges Lernen bietet die Fortbildung gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie sowie dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) an. Außerdem sind zahlreiche Träger aus der Praxis von Kita, Schule und Jugendhilfe daran beteiligt.
Die Zertifikatsfeier der diesjährigen Absolventen findet am 4. Juli um 14.15 Uhr in Gebäude C7 4, Raum 1.17 auf dem Saarbrücker Campus statt. Sozialministerin Monika Bachmann wird den 29 Absolventen die Abschlusszeugnisse überreichen. Auch die Landesbeauftragte für inklusive Pädagogik Anett Sastges-Schank wird bei der Veranstaltung sprechen. Die Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.
Wer sich für das Weiterbildungsangebot interessiert, kann sich noch bis zum 30. September bewerben.
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