Die Früherkennung von MS vor Auftreten der ersten Symptome ist ein wichtiges Forschungsgebiet. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass bestimmte Biomarker Jahre im Voraus im Blut nachweisbar sind und auf eine spätere MS-Erkrankung hindeuten könnten:
Autoantikörper-Signatur
– Spezifische Autoantikörper gegen Proteine des Nervensystems sind bei MS-Patienten bereits Jahre vor Symptombeginn im Blut nachweisbar
– Diese Autoantikörper-Signatur könnte als Frühwarnsystem für MS dienen
Erhöhte gliale Aktivität
– Das Protein GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein) ist ein Biomarker für die Aktivität von Astrozyten (Gliazellen) im Gehirn.
– Erhöhte GFAP-Werte im Blut deuten auf chronische Entzündungsprozesse hin, die bei MS auftreten
– GFAP-Werte sind schon vor Symptombeginn erhöht und könnten den Krankheitsverlauf vorhersagen
Neurofilament Light Chain (NfL)
– NfL ist ein Marker für Nervenschäden und steigt bei MS-Aktivität im Blut auf
– Hohe NfL-Werte vor Symptombeginn können ein Risiko für künftige Schübe anzeigen
Diese Biomarker könnten in Zukunft zur Früherkennung von MS beitragen und eine individualisierte Therapie ermöglichen, bevor größere Nervenschäden eintreten. Die Erforschung solcher Frühwarnsysteme ist ein Schwerpunkt der MS-Forschung.
Quellen:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/verdachtige-spuren-im-blut-kann-multiple-sklerose-vor-dem-ausbruch-erkannt-und-gestoppt-werden-11544332.html
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4913680
https://www.scinexx.de/news/medizin/wie-multiple-sklerose-frueher-erkannt-werden-kann/
https://dkf.unibas.ch/de/aktuell/frueherkennung-des-krankheitsverlaufs-von-multipler-sklerose/