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Die Diagnose Multiple Sklerose ist ein Schock – für jeden Neuerkrankten. Verleugnung, Wut, Trauer, Verständnislosigkeit, Unglaube. Es kommen viele Emotionen auf, die eingeordnet werden wollen. Doch vor allem stellen sich viele Betroffene die Frage: „Was habe ich falsch gemacht?“ „Warum passiert gerade mir das?“
Darauf gibt es nur eine Antwort: „Sie haben gar nichts falsch gemacht. Es hat nur leider gerade Sie getroffen!“
Dennoch können Sie jetzt eine Menge tun, um sich Ihre Situation zu erleichtern. Hier möchte ich ein Klischee loswerden, welches aber dennoch viel Wahrheit enthält. Versuchen Sie gesund zu leben. Bei vielen Multiple-Sklerose-Erkrankten hat der Lebensstil einen großen Einfluss auf die Symptomatik und das Allgemeinbefinden.
Allgemein sprechen Ärzte hier vom Weglassen, von Zigaretten. Weiterhin sollten der Fleischkonsum und der Alkoholkonsum reduziert werden. Bewegen Sie sich möglichst viel – es muss ja kein Hochleistungssport sein. Doch haben Sie bisher eine Sportart ausgeübt, bleiben Sie dran, führen Sie sie weiter durch. Haben Sie bisher keinen Sport getrieben, aber „wollten das ja eigentlich schon lange“, dann ist jetzt die beste Gelegenheit, damit anzufangen.
Probieren Sie verschiedene Sportarten aus. Was macht Ihnen Spaß? Toben Sie sich lieber allein aus, zu zweit oder in der Gruppe? Wenn Sie neu anfangen, dann sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Dauerlauf, Wandern, Schwimmen hilfreich, um überhaupt wieder ein wenig Kondition zu gewinnen. Fangen Sie langsam an. Einmal in der Woche ein fester Termin. Den dann aber wirklich durchziehen – und keine Ausreden, dass Sie ja was anderes vorhaben, dass es regnet – oder Sie zu müde sind. Stellen Sie sich vor, es sei ein lebensbestimmender Termin, wie beispielsweise ein superwichtiger Geschäftstermin, den würden Sie doch auch wahrnehmen, oder?
Übertreiben Sie es anfangs nicht. Lassen Sie es langsam angehen und setzen Sie sich kleine Ziele, die Sie auf jeden Fall erreichen können – so haben Sie jedes Mal ein Erfolgserlebnis. Wenn Sie sicherer sind, erhöhen Sie die Zielsetzung.
Übrigens, es braucht so ungefähr 10 Wochen, bis sich ein Verhalten eingeschliffen hat. Dann hat das Gehirn so viele neue Neuronen zu diesem neuen Tun gebildet, dass es das Tun erwartet und „enttäuscht“ ist, wenn es nicht eintritt.
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