Stoffe haben eine Reihe von Wirkungen. Davon sind einige unerwünscht, oder sogar tödlich, andere sehr erwünscht. Überwiegen die erwünschten Wirkungen und kommt es zu keinen Todesfällen, wird dieser Stoff zu einem Medikament. So ist es auch bei Cortison. Cortison hat ein großes Wirkspektrum, von dem sehr viele nicht erwünscht sind – die sogenannten Nebenwirkungen. Sie sind, teils sehr, unangenehm, führen aber nicht zu bleibenden Beeinträchtigungen. Vielmehr verschwinden sie mit Ende der Behandlung.
An unerwünschten Wirkungen findet sich alles Mögliche: Herzklopfen, Schwindel, Druck in der Brust, Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck (beispielsweise 170 / 120 ist nicht ungewöhnlich ), Müdigkeit, Erschöpfung, Wassereinlagerung, Appetitlosigkeit, Hunger, Durst, verminderte Toilettengänge, Depressive Verstimmung, Euphorische Zustände, visuelle- und oder akustische Haluzinationen, Kalziumverlust, Thrombosen, punktförmige Hauteinblutungen, ein erhöhter Hirn- oder Augendruck und Linsentrübungen.
Die eine oder andere unerwünschte Nebenwirkung kann auftreten, aber keine muss auftreten. Insbesondere weil das Medikament eben nur über maximal eine Woche gegeben wird. Die meisten Patienten merken überhaupt nichts. Und sobald die Therapie vorbei ist, gehen auch etwaige Nebenwirkungen weg. Es hört sich also alles sehr viel dramatischer an, als es ist.
Aufpassen müssen tatsächlich nur Bluthochdruckpatienten, Diabetiker, Herz-Kreislauf-Patienten etc. Hier wird jedoch der Arzt abwägen, welches Cortison der Patient bekommt. Tatsächlich gibt es mehrere verschiedene Präparate. Sie alle sorgen dafür, dass die Entzündungen zurück gehen, wirken jedoch ansonsten unterschiedlich auf den Körper. In aller Regel nutzen die Ambulanzen und Krankenhäuser das Standardpräparat Methylprednisolon, und weichen nur davon ab, wenn sie einen Patienten mit einer weiteren Krankheit vor sich haben, bei dem das Präparat auf die Krankheit abgestimmt werden muss, bzw. wenn ein Patient weiß, dass gerade dieses Präparat bei ihm nicht so gut ankommt. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, sich aufzuschreiben, welches Cortikoid man bekommen hat. Bekommt es einem gut, und kommt man beim nächsten Schub in eine andere Ambulanz oder ein anderes Krankenhaus, kann man dort darauf hinweisen. Bekommt einem dieses Medikament nun so gar nicht, weist man darauf dann entsprechend auch hin.
Egal, was Sie im Internet über das böse, böse Cortison lesen. Die meisten Darstellungen sind maßlos übertrieben.